Der Ärger mit der Telekom ist vorbei!
Der Ärger mit der Telekom hat endlich ein Ende! Welcher Ärger? Tjaha… das ist eine lange Geschichte.
Angefangen hat es damit, dass ich bei meinen Eltern ausgezogen bin in eine eigene Wohnung. Zuerst in Bochum, später in Lüdinghausen. Eigene Wohung, eigener Telefon-Anschluss, soweit, so gut. Dann wurde ich einberufen, die Bundeswehrzeit fing an: ich war bei den Bummsköppen in Delmenhost stationiert. Natürlich hatte ich die Wohnung nicht aufgegeben, denn schließlich hat einen Großteil der Miete der Bund übernommen.
Irgendwann Freitags Nachmittags kam ich dann nach Hause und die Wohnungstür stand offen. Bis dahin habe ich mir noch nichts dabei gedacht: meine Eltern hatten einen Schlüssel und sollten ab und zu mal nach dem Rechten sehen, da ich nicht regelmäßig zu Hause war, hätte ja gut sein können, dass die die Tür offen stehen lassen haben. Da aber auch nichts fehlte, habe ich mir nichts weiter dabei gedacht.
Zwei bis drei Monate später kam eine Mahnung der Telekom über knapp 800€. Richtig, keine Rechnung, sondern eine Mahnung – und das gleich über so einen hohen Betrag, obwohl ich eigentlich meine Rechnungen immer pünktlich bezahlt hatte. Also habe ich mal bei der Telekom angerufen. Nach einigem hin und her wurde ich dann zu einem (meinem?) Sachbearbeiter durchgestellt, der dann auf Rückfrage in die Rechnungsdaten gesehen hat und irgendwas wie „Ja, da sind einige 0190-Posten drauf…” gemurmelt. 0190?! Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine 0190-Nummer angerufen. Schliesslich weiss „man”, dass diese Nummern böse sind, Abzocker-Nummern. Auf Nachfrage, warum sie direkt eine Mahnung und keine Rechnung schicken würden, wurde dann geantwortet, man habe mir eine Rechnung geschickt. Die habe ich nicht bekommen. Ich liess mir dann die Rechnung, um die es ging, erneut zuschicken, diesmal an meine Mutter, mit Einzelverbindungsnachweis. Nach ein paar Tagen war sie dann auch tatsächlich da. Und siehe da: wirklich, es waren sehr viele 0190-Anrufe zu sehen (z. B. 0190-666xxx war dabei hüstel). Sie machten über 700€ der Rechnung aus.
Am interessantesten waren jedoch die Uhrzeiten, an denen die Anrufe gemacht wurden: alle an einem Tag zwischen 23:00 und 07:00 Uhr an einem Sonntag. Interessant deshalb, weil ich zu der Zeit in der Kaserne war. Ich musste mich bis 22:00 Uhr beim GvD zurückmelden, um 23:00 war Zapfenstreich. Die Rückmeldung musste mit einer Unterschrift bestätigt werden. Und von Lüdinghausen nach Delmenhost lagen etwa 2½ Stunden Zugfahrt. Am fraglichen Datum hatte ich mich um 21:45 zurückgemeldet. Es war also schlichtweg unmöglich, dass ich diese Anrufe getätigt haben sollte.
Also bin ich zur Polizei gestiefelt und habe Anzeige wegen Einbruchs erstattet. Mir war auch schon relativ klar, wer es gewesen sein musste: mein Nachbar. Er hatte als Einziger potentiell noch einen Schlüssel zu der Wohnung: er hat früher dort gewohnt und war dann, kurz bevor ich eingezogen bin, eine Etage tiefer gezogen. Als „Beweismittel” hatte ich ein paar Zigarettenstummel gefunden, die in meiner Frühstücksschale lagen. Ich hatte mir vorher nichts dabei gedacht, aber später war mir eigentlich klar, dass die der Einbrecher hinterlassen haben musste: weder meine Mutter, noch mein Vater rauchen. Whatever, lange Rede, kurzer Sinn: ich habe Anzeige gegen meinen Nachbarn erstattet.
Dann ging erstmal ein halbes Jahr ins Land, bei der die Telekom mir immer wieder auf die Füße trat und ich sie immer wieder vertröstet habe. Irgendwann flatterte dann ein Brief vom Amtsgericht Dortmund ins Haus, eine Vorladung wegen einer Zeugen-Aussage im Verfahren gegen meinen Nachbarn. Das Verfahren war wohl so eine Art Sammelverfahren, es wurden ausserdem noch einige Betrugs– und Körperverletzungsdelikte angeklagt. Im Laufe des Verfahrens stellte sich dann heraus, dass der Staatsanwalt wohl eine DNS-Analyse der Zigarettenstummel gemacht hatte, und tatsächlich der Nachbar derjenige war, der die dort hinterlassen hatte. Der Richter hat ihn dann für schuldig erklärt; insgesamt hat er dann sechs Monate Bau bekommen, ohne Bewährung, er war schliesslich ein Wiederholungstäter, er hatte vorher wohl schon mehrfach gesessen.
Wie auch immer, endlich hatte ich was in der Hand. Ich schrieb also der Telekom bzw. deren Rechtsanwaltskanzlei, dass ich nicht zahlen würde, das ging dann mehrfach hin und her in einem Briefwechsel und zog sich über etwa 1½ Jahre hin. Dann hörte ich fast ein Jahr gar nichts mehr, ich hatte schon Hoffnung, dass sich die Sache gegessen hätte. Aber dann flatterte ein gerichtlicher Mahnbescheid ins Haus, dem ich natürlich flugs widersprochen habe. Die Reaktion darauf war ein Brief von der Telekom, dass Zahlungsunfähigkeit kein Grund zum Widerspruch sei. Ich erwiderte daraufhin in einem Antwortschreiben, dass ich keinen Grund sähe, die Forderungen zu zahlen, ich habe die Kosten schliesslich nicht verursacht. Ich sei aber gerne bereit, meine Ansprüche an meinen Nachbarn an sie abzutreten, sie könnten dann das Geld bei ihm einklagen. Daraufhin habe ich wieder fast ½ Jahr nichts mehr davon gehört, bis ein Brief ins Haus flatterte, sie würden sich auf einen Vergleich von 200€ einlassen, sofern ich unverzüglich zahlen würde, ansonsten würden sie klagen. Ich habe das, weil ich einfach keinen Bock mehr auf diesen Scheiss hatte, schlicht ignoriert und auf eine Klage ankommen lassen.
Heute ist dann ein Brief ins Haus geflattert, vom Amtsgericht Euskirchen, in dem steht, dass die Telekom die Forderungen zurückgezogen hat und das Mahnverfahren damit hinfällig sei. ENDLICH IST DER ÄRGER MIT DER TELEKOM VORBEI! Man, ist mir heute ein Felsbrocken vom Herzen gefallen. Ich habe die ganze Zeit gebangt, dass ich zahlen muss und zusätzlich zur Forderung noch Gerichts- und Anwaltskosten. Puh! Denn nach Rechtslage ist das mein Telefon-Anschluss, ich bin dafür verantwortlich und hätte die Forderungen zahlen müssen und mir das Geld in einem Zivil-Verfahren von meinem Nachbarn zurück-klagen müssen. Man, bin ich froh!