Bruce Lee, der Meister
Ich habe eben beim Big White Guy ein Video von 1964 gefunden. Es handelt sich dabei um einen „screen test“ von Bruce Lee (李小龙). Ich hatte wirklich vergessen, wie schnell dieser Mensch war… einigen seiner Bewegungen ist es einfach nicht möglich zu folgen. Zugegeben, die Video-Qualität ist nicht die beste, aber er war wirklich sehr schnell. Eine urban legend besagt, dass er für seine erste Rolle im Film The Green Hornet lernen musste, seine Bewegungen langsamer auszuführen, damit das westliche Publikum, dass nicht daran gewöhnt war, dass sich eine Person so schnell bewegen konnte, den Eindruck von Realismus erhielt (Quelle: Dragon: The Bruce Lee Story).
Und ehrlich gesagt: ich kann es mir gut vorstellen. Lee hat drei Kampfkunst-Institute eröffnet („Jun–Fan–Kung–Fu–Institut“) und unzähligen Menschen seine Kampfkunst (Jun–Fan-Kung-Fu, Jun Fan war dabei sein Familienname) beigebracht. Ausserdem galt er als der größte Kampfsportler der Welt. Selbst Leute wie Joe Lewis, Chuck Norris, Mike Stone oder Louis Delgado nahmen Privat-Unterricht bei ihm.
Da er aber nicht nur jahrelang Kung Fu unterrichte, sondern auch diverse Filme drehte, hat er sich leider schlicht überarbeitet. Er wurde wohl zunehmend weniger ausgeglichen und agressiver. Am 10.5.1973 musste er einen Teil der Rechnung zahlen: er brach bei den Dreharbeiten seines Film Enter The Dragon im Studio zusammen. Die Ärzte stellten Epilepsie und ein Hirnödem fest. Doch anstatt das als Warnung zu nehmen und aufzuhören mit den Dreharbeiten, wollte er sie unbedingt fertigstellen. Am 20.7.1973 ist er wieder bewusstlos eingeliefert worden, wo er dann fünf Tage später an einer Hirnschwellung, die durch eine allergische Reaktion auf ein Schmerzmittel hervorgerufen wurde, starb.
An dem Tag hat die Welt einen grossen Mann verloren.