Von Geisteswelten und Betrug
Ich habe in letzter Zeit wieder vermehrt gelesen. Dabei ist mir wieder ein Stilmittel ins Auge gestochen, dass mich immer schon genervt hat: eine Gruppe erlebt ein Abenteuer und der Autor erzählt aus der Sicht der verschiedenen Personen. Alles scheint gut zu sein, die Gruppe hat zwar ihre Differenzen aber nichts, was darüber hinauszugehen scheint. Auf einmal kommt die Kathastrophe: einer der Gruppe entpuppt sich als Verräter. Jedoch deutet nichts von dem, was der Leser bisher von der Geisteswelt des Gruppenmitglieds erfahren hat, darauf hin, dass das passieren könnte.
Irgendwie kommt mir das immer vor wie „Betrug“ am Leser: der Autor wusste nicht mehr weiter und hat sich das einfallen lassen, um die Spannungskurve wieder steigen zu lassen. Es fühlt sich an wie ein unlauteres Mittel, es ist einfach unfair. Ich kann ja gut mit einem Perspektiven-Wechsel zwischen den Personen der Gruppe leben, aber dann möchte ich auch bitte alles wissen und es soll mir nichts vorenthalten werden.